Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /var/home/projekteffekt_at/www/web_alt/libraries/cms/application/cms.php on line 460

Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /var/home/projekteffekt_at/www/web_alt/libraries/joomla/updater/updater.php on line 275
Freiraum - Attersee - Mole - Sturm - Architekturbüro DI Oliver Vykruta

Spätsommerfrische oder Altmännersommer

Dort, wo das Planungs- und Baustellenjahr 2018 begann, endete es auch.
Der Föhnsturm in der Nacht vom 29. zum 30. Oktober 2018, richtete im Salzkammergut enorme Schäden an, so auch am Seegrundstück meiner guten Freundin. Veranda- und Balkonkonstruktion, am Haus durfte ich schon im Frühjahr erneuern.

Die Hausbesitzerin erhielt am Dienstag, dem 30.10.2018, die Nachricht, dass die Betonmole unterspült und geborsten, der aufgeschüttete Untergrund und das Erdreich des Ufergartens ausgeschwemmt worden wären.
Nachdem ich davon unterrichtet wurde, verabredeten wir uns schon am 1. November zu einem Lokalaugenschein, denn nur rasches Handeln konnte noch größeren Schaden verhindern.



Die historische, zimmermannsmäßige Wasserbaukonstruktion sieht so aus:

Piloten, mit bis zu 20 cm Durchmesser wurden im Abstand von 100 bis 150 cm (je nach Tragfähigkeit und Standfestigkeit des Seebodens) in den Untergrund gerammt. Darauf legte man den horizontalen „Wehribam“ (Wehrbaum), einen starker Holz-Balken (hier 34/14 cm), befestigte ihn mit Lärchenholznägeln, die, wenn sie aufquellen, sicheren Halt gewähren.
Darauf, in der Mitte des Wehrbaums eine Latte, die in die Nut des daraufgesetzten Betonquaders greift und diesen in seiner Lage sichert.
Mit dieser Bauart erreichte man „trockene Höhe“ und konnte die geschalte Molenmauer betonieren.
Diese wurde mit großen Steinen und grobem Material hinterfüllt und diese Schotterpackung, abgedeckt mit Erde und Humus, bildet die Vegetationschicht des gewonnenen Landes.



Große Gefahr für den gesamten Seegarten war in Verzug. Trotz schlechtester Witterung musste ich sofort handeln:
Das Loch musste ausbetoniert und die Mole repariert werden.
Im Frühjahr wäre die Arbeit, bei normalem Wasserstand nicht möglich, wusste ich.

Am 15. November begann ich die Arbeit, ausgestattet mit warmer Wäsche und Wathose, bei 9 Grad Wasser- und 4 Grad Lufttemperatur. Ein erfrischendes Erlebnis!
Am nächsten Tag war der Schaden behoben und ich konnte Entwarnung geben.